3 am Stück

Hallo Leute,

die letzten 3 Wochenenden waren komplett ausgebucht. Aus diesem Grund gibt es erst jetzt den zusammenfassenden Bericht.

Die erste Station war im polnischen Poznan, wo im Rahmen der Europameisterschaft die polnische Meisterschaft und auch ein Open Rennen ausgetragen wurde. Manch einer fragt sich nun warum ich nicht den Schritt in die EM gewagt habe. 2 einfache Gründe: 1. Michelin Einheitsreifen….Ich hätte für ein Rennen also wenigstens zwei 16 Zoll Vorderräder auftreiben müssen und letztendlich definitiv 3 Satz Michelin Reifen kaufen müssen. Andernfalls ist man nicht wirklich konkurrenzfähig. 2. Grund Kosten für Lizenz und Nennung. Auch das wären einige Hundert Euro gewesen. In Summe wären sicherlich 1.500 € drauf gegangen. Das ist einfach nicht im Budget.

Dennoch konnte ich meine Rundenzeiten vergleichen. Ich bin zwar nicht mit frischen Reifen gefahren, aber die Rundenzeiten waren solide im Mittelfeld angesiedelt. Im selben Feld wird man sicherlich nochmal schneller, wodurch selbst die Top 10 nicht unrealistisch gewesen wären. Aber alles hätte, wäre, wenn. Ich konnte in beiden Klassen gewinnen und auf der wunderschönen Strecke sehr gut an meinem Fahrstil arbeiten und wieder etwas mehr Vertrauen für den 17 Zoll Metzeler entwickeln.

Eine Woche später ging es in Schaafheim zur 4. IDM Runde weiter. Ich wusste genau, dass hier was gehen kann und war mit meinem Gefühl in den freien Trainings ganz zufrieden. In der Quali bin ich leider zur Mitte der Distanz im Offroad weggerutscht. Gefühlt hatte ich dann etwas Respekt vor der entsprechenden Kurve und konnte nicht mehr ganz so wie gewünscht nachlegen. Platz 9 war dann dennoch ganz zufrieden stellend und Vorlicek sowie Albrecht hinter mir standen dieses Jahr schon beide auf dem Podium. Der nächste Beweis für das enge Niveau im Feld.

Der erste Lauf fand dann unter gemischten Verhältnissen statt. Die Strecke trocknete so langsam ab, der Offroad war aber noch recht schmierig und der Asphalt dahinter dementsprechend trocken. Ich kam mit den Verhältnissen allerdings gut zurecht und konnte mich nach ganz gutem Start auf Platz 6 schieben. Vor mir waren Deitenbach und Vilhelmsen. Ich hatte das Gefühl wesentlich schneller fahren zu können, fand aber keinen Weg vorbei. Die Mission war dann einfach Platz 6 ins Ziel zu bringen und unter diesen Bedingungen kein Risiko einzugehen. Das klappte auch und mit Platz 6 kam das beste Saisonergebnis bei rum.

Zum 2. Lauf war die Strecke wieder komplett trocken und ich wollte Lauf 1 bestätigen. Mein Start war echt gut, aber ich wurde in den ersten beiden Kurven eingeklemmt und konnte nicht so ganz vom guten Start profitieren. Nach 3 oder 4 Runden hat mich dann Albrecht im Offroad beim Überhol etwas von der Ideallinie abgedrängt wodurch auch Vorlicek durchrutschte. Somit lag ich dann auf Platz 10. Leider hatte ich bei der Aktion direkt 1 bis 2 Sekunden auf die Vorderleute verloren und schaffte es auch nicht mehr diese Lücke zu schließen. Am Ende kam ich als 10. ins Ziel mit gerade einmal 8 Sekunden Rückstand auf Platz 3. Schade, da war mehr drin.

Am darauf folgenden Wochenende hatte ich bereits die nächste Möglichkeit den Speed zu bestätigen. Die Streck ein Oschersleben gefällt mir im Prinzip sehr und sollte meinem etwas angepassten Fahrstil auf dem Asphalt entgegen kommen. Ich habe es mittlerweile verstanden das Potential des Metzeler Vorderreifens auszunutzen und somit viel Vertrauen in den Reifen entwickeln können.

2-3 Topleute haben an diesem Wochenende gefehlt, da die italienische und österreichsiche Meisterschaft für diejenigen eine höhere Priorität besitzt. Die freien Trainings waren ganz ok. Ich bekam langsam ein Gefühl für die Strecke und war bereit für das Zeittraining. Hier ging ich es zu Beginn langsam an. Ca. nach Mitte der Zeit konnte ich mich auf den 4. Platz schieben. Ich entschied mich erstmal langsam weiter zu rollen, um den Reifen und mir etwas Erholung zu gönnen. 4 Minuten vor Schluss hatte war ich auf Platz 7 zurückgefallen und ich wollte nochmal probieren vorne mit hinein zu stoßen. Dabei gelangen mir 2 gute Runden. Die erste bracht mich auf Platz 5 und die 2. sogar auf Platz 3. Das konnte dann niemand mehr kontern, wodurch ich meinen ersten Startplatz in der 1. Reihe der S1 ergattern konnte. Damit war ich natürlich sehr glücklich. Schnell war mir dann klar, dass für den Renntag das Podium mein Ziel sein musste. Die Banholzer Brüder, Vorlicek und Vilhelmsen hingen mir natürlich im Nacken und meldeten alle Ansprüche auf das Podium an. Aber ich wusste, dass es in Oschersleben schwer zu überholen ist und ich mittlerweile ein ganz gutes Nervenkostüm besitze.

Der Start zu Lauf 1 war nicht perfekt, ich kam aber auf Platz 4 aus der ersten Runde. Vor mir war Vorlicek, der mir jede Runde im Offroad in der Bergauf-Passage mächtig Meter gegeben hat. Ich brauchte immer die ganze Runde, um die Lücke zu zu fahren und war somit nicht in der Lage irgendwo mal einen Angriff zu setzen. Allerdings musste ich auch keine ernsthaften Angriffe abwehren und kam auf Platz 4 ins Ziel. Ich wusste nicht so ganz, ob ich zufrieden oder enttäuscht sein sollte.

Lauf 2 lief dann sehr ähnlich. Wieder war Vorlicek am Start vor mir. Dieses Mal kam ich im Offroad wesentlich besser zurecht und konnte am Hinterrad bleiben. Ich hätte definitiv schneller gekonnt. Aber das nutzt alles nichts, wenn man nirgends vorbeikommt. Hinter mir hatte ich so wie im ersten Lauf die Banholzer Brüder, welche auch Druck machten. Allerdings sahen auch die beiden nicht die Möglichkeit mich anzugreifen. Also konnte ich den 4. Platz auch ins Ziel bringen. Mit 0,3 Sekunden Rückstand auf Platz 3.  

Alles in allem natürlich ein super Wochenende, in dem ich sichtbare Fortschritte machen konnte und am Podium kratzen konnte. Nun ist erstmal bis Anfang September Sommerpause. Irgendwie bin ich nach den 3 stressigen Wochen auch echt froh darüber.

Bis dahin

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