Hey Leute,
dieses mal mit ziemlicher Verspätung ein paar Zeilen zum Rennen in Schaafheim, welches schon ende Juli war. Ich war im Urlaub und habe einfach nicht ganz dran gedacht euch auf dem laufenden zu halten. Naja negatives berichtet man sowieso eher ungern 😉
Die Strecke in Schaafheim ist genau die Art von Strecke, die mir absolut nicht liegt. Eine kleine verwinkelte Kartbahn, ohne erkennbaren Fluss. Ich legte in den freien Trainings und im Warm Up großen Wert darauf eben diesen Fluss irgendwie zu finden und achtete sehr genau darauf flüssige Linien und Bremspunkte zu wählen. So langsam wurde ich auch mit der ganzen Geschichte vertraut und mein Gefühl war schon nicht mehr so negativ wie noch bei der Anreise.
Durch einen veränderten Zeitplan sind wir dieses mal die Quali erst am Sonntag Vormittag gefahren. Als ich eben zu dieser Quali raus fahren wollte ist das Bike nicht angesprungen und nach ein paar weiteren Tritten ist die Kickstarterwelle abgerissen und ein starten des Motorrads war nicht mehr möglich. Was dann geschah, war einfach super. Sämtliche Teamkollegen legten mit Hand an und haben dabei geholfen das Ersatzbike von Michi Herrmann für mich fertig zu machen. Innerhalb weniger Minuten tauschten wir Räder, Bremsanlage, Plastikteile und passten grob das Bike an. Riesen Dank an der Stelle noch einmal an Michi, Tina, Fabi, Anna, Kai und Flo für das anpacken. So war es mir wenigstens möglich die letzten 10 Minuten vom Zeittraining zu nutzen um mich auf das Bike einzuschießen. Eine vernünftige Zeit kam dabei zwar nicht rum, aber ein paar Runden sind besser als nichts.
Mein Ziel für die Rennen war einfach das Beste aus der bescheidenen Situation zu machen. So lief der Start auch ganz gut und ich konnte mich auf Platz 14 einsortieren. Vor mir Schmid und Deitenbach, hinter mir Bouillon und Albrecht. Ich konnte von Beginn an einen ganz guten Rhythmus finden und durchgehend ein passables Tempo gehen. Nach vorne riss aber allmählich eine kleine Lücke auf und ich konnte den Anschluss nicht ganz halten. Mein Plan war einfach fehlerfrei zu fahren und den Hintermännern keine Chance zum Überholen zu geben. Dieser Plan ging auf und ich konnte Platz 14 ins Ziel bringen. Wenn man bedenkt, dass das Bike ein völlig fremdes war und das Fahrwerk nicht auf meine Michelin Reifen abgestimmt war, konnte man damit ganz zufrieden sein.
Der Plan für Lauf 2 war identisch mit dem aus Lauf 1. Die ersten Meter ging er auch ganz gut auf und ich wurde etwas nach vorn gespühlt. Leider habe ich dann das Bike ausgebremst und ein Hintermann verkeilte sich in meinem Heck. Ehe ich los kam hatte ich einen durchaus großen Rückstand auf das Feld und war abgeschlagen Letzter. Ich probierte irgendwie den Anschluss wieder herzustellen, aber kam nicht wirklich näher und beschloss einfach mich und das Bike heile zu lassen und fuhr die Geschichte locker ins Ziel.
Die Tatsache, dass ich mit fremden Bike unterwegs war möchte ich für das schlechte Ergebnis allerdings nicht als Begründung stehen lassen. Logisch geht man weniger Risiko ein und fühlt sich nicht ganz so sicher wie auf dem vertrauten Arbeitsgerät, aber Michi hat mir ein super Bike zur Verfügung gestellt und „leider“ glaube ich nicht, dass ich auf meiner Suzuki wesentlich schneller gewesen wäre.
Durch die beiden negativen Rennwochenenden befinde ich mich momentan auf Platz 15 in der Meisterschaftswertung mit leider recht viel Rückstand auf die Vorderleute. Jetzt sind wir damit beschäftigt das Motorrad wieder zum Laufen zu bringen, was sich als nicht ganz so einfach darstellt, aber mit Hilfe erfahrener Leute um mich herum werden wir das sicher hinbekommen.
An dieser Stelle noch einmal einen großen Dank an meine Sponsoren, die mir trotz meiner kleinen Durststrecke weiterhin den Rücken stärken und mich unterstützen.
Ende August bin ich dann als Instruktor beim DRZ-Forumtreffen am Harzring anwesend. Ich freue mich schon auf eine hoffentlich lustige Bande und habe richtig Lust den Leuten etwas weiter zu geben und Tipps zu verteilen. Der nächste Lauf zur IDM findet dann nach der Sommerpause am 12. und 13. August im Tschechischen Cheb statt.
Bis dahin und Ride on
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